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Papierfabrik Hermes

Die Geschichte der Papierfabrik Hermes reicht ins 19. Jahrhundert zurück. 1878 gründete Hugo Hermes eine Papier- und Packmittelgroßhandlung. Er expandierte 1898 und erwarb nicht nur die Papierfabrik Dr. Bock in Bilk, sondern auch die von Gustav Eichhorn. Die Produktion wurde vergrößert bis die schon erworbenen Flächen zu klein wurden. So errichtete er im Jahre 1911 die Papierfabrik Hermes im Düsseldorfer Hafen. 1915 verstarb Hugo Hermes, doch seine Familie übernahm die Fabrik.

Es wurde nicht nur Papier von höchster Qualität hergestellt, man produzierte auch die Pappe für die Kartons von Persil. Als eine Besonderheit in der Papierfabrik Hermes galt damals, dass Altpapier in den Produktionskreislauf zurückgeführt wurde und das lange bevor es „Recycling“ im heutigen Sinne gab.

Seit 2003 war Hermes eine Tochter der Curtis 1000Europe AG, die die Fabrik aus der RWE Umwelt übernommen hatte. Doch die neue Gesellschaft wollte weg von der Papierproduktion, das Geschäft rentierte sich nicht mehr. Die Absatzzahlen für Papier waren sehr schlecht, die Produktionskosten zu hoch. Hermes schrieb nur noch rote Zahlen bis das Unternehmen am 29. Juli 2008 die Insolvenz anmeldete. Bis dato hatten in den alten Hallen 90 Mitarbeiter gearbeitet, die entlassen werden mussten.

Seit 2008 wird in der Papierfabrik Hermes kein Papier mehr hergestellt, trotzdem hat die alte Fabrik eine Anziehungskraft: auf Urban Explorer, Sprayer und leider auch Vandalen. Die Papierfabrik hat fast schon eine traurige Berühmtheit erlangt. Neben diversen Brandstiftungen stürzte in der Fabrik ein Jugendlicher durch ein Loch in die Tiefe und überlebte schwer verletzt. Trauriger Höhepunkt war das Auffinden einer toten 15-jährigen, ihr nur ein Jahr älterer Freund gestand die Tat.

Im März 2018 wurde mit dem Abriss auf dem Gelände begonnen.